Der Yoga wie wir ihn heute kennen, ist häufig eine Komposition aus ver- schiedenen Varianten. Die meisten dieser klassischen Schulen entstanden bereits tausend Jahre vor Christus, als Freidenker aus den religiösen Kasten Indiens ausbrachen, um neue spirituelle Systeme zu entwickeln.
Einer dieser Vorreiter war der große Meister und Philosoph »Kapila«. Er lebte vor etwa 2500 Jahren und gründete die sogenannte »Samkhya-Philosophie«, welche dem Yoga zusätzliche Aspekte wie Lebenskraft und -energie hinzufügte. Heute ist Yoga von einem rießigen Wissensschatz geprägt, denn alle über die Jahrtausende entwickelten Systeme fließen in eine moderne Yogaausbildung mit ein.
Hatha-Yoga mit seinen bekannten Körperstellungen ist quasi die letzte klas- sische Schule. Begonnen hat diese etwa vor 1000 Jahren, als neue meditative Techniken, wie »Sprechgesang« und »Rezitation« von »Mantras« oder die Be- trachtung von geometrischen Mustern - den »Yantras« und »Mandalas« - be- kannt wurden. Aus dieser neuen Welle entwickelte sich nun der Hatha-Yoga. "Ha" bedeutet Sonne - und "Tha" bedeutet Mond. Der Name bezieht sich auf die aktive bzw. passive Energie, die durch den menschlichen Körper fließt. Im chinesischen Taoismus werden diese Energien als "Yin" und "Yang" be- zeichnet. Hatha-Yoga war die erste Schule, die Körperarbeit mit Atem- und Tiefenentspannungstechniken kombinierte, um den Geist besser auf die Me- ditation vorzubereiten.